Februar 2024 / ASSET ALLOCATION VIEWPOINT
Globale Asset-Allokation: Blick auf Europa
Lesen Sie, was an den globalen Märkten heute wichtig ist
1. Marktausblick
- Die Wachstumserwartungen haben sich weltweit in etwa auf denselben Niveaus wie letztes Jahr stabilisiert, wobei die Inflationsrate weiter sinkt, was auf eine weltweite „weiche Landung“ hindeutet.
- Die USA verzeichnen nach wie vor das robusteste Wirtschaftswachstum unter den Industrieländern, während das europäische Wachstum schwach bleibt. Die Wachstumsaussichten der Schwellenländer verbessern sich, wobei die Hoffnungen auf eine Stabilisierung in China der geldpolitischen Unterstützung zu verdanken sind.
- Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung und ein stabiles Wachstum bestärken die US-Fed und andere Zentralbanken in ihrem Vorhaben, die Zinsen künftig zu senken. Die Europäische Zentralbank (EZB) steht bei dem Versuch, einen Balanceakt zwischen dem schwachen Wachstum und der Inflation zu vollziehen, kurz vor einer Lockerung der Zinsen. Die Bank of Japan (BoJ) fasst vorsichtig einen Ausstieg aus ihrer Politik der negativen Zinsen im ersten Halbjahr 2024 ins Auge.
- Zu den wesentlichen Risiken für die globalen Märkte zählen die Auswirkungen der geopolitischen Spannungen, die divergierende Geldpolitik der Zentralbanken, eine Wachstumsabschwächung, ein erneuter Anstieg der Inflation sowie die weitere wirtschaftliche und politische Entwicklung in China.
2. Portfoliopositionierung
Stand: 31. Januar 2024
- Wir beobachten positive Trends bei den Unternehmensgewinnen und eine Lockerung der Finanzierungsbedingungen bei hohen Bewertungsniveaus. Vor diesem Hintergrund schätzen wir Aktien neutral ein.
- Wir reduzierten unsere Übergewichtung von japanischen Aktien nach Gewinnmitnahmen und stockten hochkapitalisierte US-Substanzwerte auf, da sich ein festeres konjunkturelles Umfeld, in dem sich sowohl das Wachstum als auch die Inflation künftig stabilisieren dürften, unserer Einschätzung nach positiv auf Substanzwerte auswirken könnten.
- Im Festzinsbereich behalten wir unsere Untergewichtung von Staatsanleihen und unsere Übergewichtung von Barmitteln gegenüber Anleihen bei. Wir rechnen mit einem Anstieg der Anleiherenditen, da die Wirtschaft robust ist und die Zentralbanken die Zinsen nicht so früh wie vom Markt erwartet senken. Barmittel werfen weiterhin attraktive Renditen ab und bieten die erforderliche Liquidität, um mögliche Marktverwerfungen zu nutzen.
- Zudem sind wir in Hochzins- und Schwellenländeranleihen weiterhin übergewichtet, die nach wie vor attraktive absolute Renditen generieren und relativ gute Fundamentaldaten aufweisen.
3. Marktthemen
Keine schnelle Lösung
Trotz der zahlreichen Konjunkturmaßnahmen, die seit dem zweiten Halbjahr 2023 ergriffen wurden, bleibt die chinesische Wirtschaft unter Druck, da all die Maßnahmen bisher noch keine nennenswerte Wende bei der Wirtschaftsaktivität oder dem Rückgang am Aktienmarkt bewirken konnten. Während die chinesischen Regierungsvertreter eine aggressivere Unterstützung zusagen, nehmen die Sorgen der Anleger zu, da die Wirkung der Konjunkturmaßnahmen angesichts des Rückgangs des Verbrauchervertrauens und des Rückgangs der Aktienkurse auf Fünfjahrestiefs scheinbar auf sich warten lässt. Während Chinas angeschlagener Immobiliensektor den Kern der aktuellen Probleme des Landes darstellt, trugen die rekordhohe Jugendarbeitslosigkeit von über 20%, eine sinkende Bevölkerungszahl und Deflationsdruck aufgrund einer schwachen Inlands- und Auslandsnachfrage zu den belastenden Faktoren bei. Und auch wenn die jüngsten Daten auf eine gewisse Stabilisierung der rückläufigen Hauspreise infolge von Konjunkturmaßnahmen hindeuteten, bleibt der Absatz schwach und die jüngsten Meldungen rund um die Zwangsliquidation von Evergrande – der größte Immobilienentwickler des Landes – stellen eine zusätzliche Herausforderung für den mitgenommenen Sektor dar. Zwar versuchen die geldpolitischen Entscheider, das Fundament der zweitgrößten Wirtschaft der Welt dieses Jahr zu stützen, aber eine „schnelle Lösung“ wird wahrscheinlich nicht ausreichen, so dass die Anleger auf weitere entscheidende geldpolitischen Veränderungen hoffen, die China zu einem nachhaltigeren Wachstum verhelfen werden.
Höhenflug der Aktienkurse setzt sich fort
Nach einer starken Rally im vierten Quartal aufgrund von Hoffnungen auf Zinssenkungen wurden die Anleger Anfang 2024 etwas nervös, da die Wirtschaftsdaten überraschend gut ausfielen, so dass diese Hoffnungen in weitere Ferne rückten – aber eine erneute Rally ließ den S&P 500 Index auf Rekordhochs klettern. Es überrascht nicht, dass die Aktienmärkte die zunehmende Wahrscheinlichkeit einer „weichen Landung“ angesichts des intakten Wachstums und der nachlassenden Inflation bejubeln, was der Fed grünes Licht für die Lockerung der Finanzierungsbedingungen in den kommenden Monaten geben wird. Auch die Unternehmen erweisen sich als robust, da sich die Gewinnerwartungen verbessern und geringere Kosten zu einer Margensteigerung in diesem Jahr beitragen. Die Gewinne von großen Technologieunternehmen und die Euphorie rund um die künstliche Intelligenz bieten ebenfalls Unterstützung. Während die Dynamik anhalten könnte, könnten hohe Bewertungen und Selbstzufriedenheit zu einer Korrektur an den Märkten führen. Es hängt viel davon ab, dass die Fed an ihrem Lockerungskurs festhält, der weiterhin von den eingehenden Daten abhängt. Außerdem nehmen die geopolitischen Krisen weltweit zu und in den USA steht in den kommenden Monaten eine weitere von Streitigkeiten geprägte Wahl bevor. Vorerst sieht es jedoch danach aus, dass sich der Höhenflug der Aktienkurse weiter fortsetzen wird, trotz der Risiken, und die positiven Faktoren sowohl im Hinblick auf die Wirtschaft als auch auf die Unternehmensgewinne überwiegen werden.
Einen Überblick nach Regionen entnehmen Sie bitte, dem vollständigen Bericht (PDF).
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