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Von  Justin Thomson
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Trumps Zölle: Nicht nur reine Androhungen?

Die Einschätzung, dass die Zölle langfristig nur geringe Auswirkungen auf die Asset-Preise haben würden, ist wahrscheinlich falsch.

Februar 2025, Aus der Praxis

Auf den Punkt gebracht
  • Die Reaktion der Märkte auf die Zollankündigungen von Donald Trump zeigt, dass allgemein davon ausgegangen wird, dass diese Maßnahmen langfristig nur geringe Auswirkungen haben werden. Diese Einschätzung könnte jedoch falsch sein.
  • Die Zollankündigungen mögen zwar zum Teil eine Verhandlungstaktik darstellen, könnten aber auch darauf abzielen, die Einnahmen zu steigern und das Handelsdefizit der USA zu verringern.
  • Die Auswirkungen auf die Asset-Preise wird wahrscheinlich umfassender ausfallen und sie werden auch langwieriger sein, als der Markt dies aktuell einpreist.

Die Märkte scheinen, die Möglichkeit eines langwierigen Handelskriegs zu unterschätzen. Ihre Reaktion auf die Zollankündigungen von Donald Trump gegen die Nachbarländer der USA, nämlich Kanada und Mexiko, fiel so gering aus, dass man sie nahezu hätte übersehen können: Die Kältewelle nach den Ankündigungen am Freitag, den 31. Januar wurde bis zum darauf folgenden Montag zu einer Warmluftfront, da die Zölle aufgeschoben wurden. Und auch die Marktverluste wurden schnell wieder aufgeholt. Ist Trump also jemand, der einen Hammer zum Aufschlagen einer Nuss benutzt, oder ein missverstandener, trügerisch pragmatischer Präsident, der ganz einfach ein gutes Geschäft zu schätzen weiß? Der Zollmann hat die Fäuste erhoben.

Die Ziele hinter den Zöllen verstehen

Beim Rahmen zur Erörterung der bleibenden Macht, und somit der Auswirkungen auf die Asset-Preise, von Zöllen sind ihre drei Hauptziele zu bedenken: erstens, die Stärkung der Verhandlungsposition, also direkt Druck machen und dann etwas nachlassen, sobald die andere Seite einem etwas gibt (oder den Sieg für sich in Anspruch nehmen, wenn man Ihnen nicht viel gewährt); zweitens, die Einnahmen steigern, die Anwendung eines Universalzolls zum sogenannten optimalen Satz, der die Einnahmen maximiert, kompensiert den Wohlfahrtsverlust für die Verbraucher durch höhere Priese und die Einnahmeneinbußen beim Handel (da die Zölle eine Steuer sind, sollte man dies als Äquivalent der Laffer-Kurve ansehen); und drittens, die Handelsbilanzen neu strukturieren, indem man die Rückverlagerung der Fertigung forciert.

"Der Zollmann hat die Fäuste erhoben."

Auf politischer Ebene ist das erste Ziel ein Mittel zum Zweck, wobei die letzten beiden eher einen Selbstzweck darstellen. Mit Hinsicht auf die Marktergebnisse sind die letzteren langwieriger, weshalb die Auswirkungen auf die Asset-Preise schädlicher sind. Die stoische Reaktion des Marktes auf Trumps Zölle legt nahe, dass er sie vor allem als Mittel für politische Zugeständnisse und somit als lapidar einschätzt. Ich bin da nicht so sicher.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Eine der ersten wirtschaftlichen Auswirkungen von Zöllen ist die Verzerrung der relativen Preise für Waren, da die Nachfrage von Ware A zu Ware B wechselt (wie bei sonstigen Steuererhöhungen führen neue Zölle zu einem Nachfrageschock). Eine weitere, wenngleich die Trump-Regierung das Ziel eines schwächeren US-Dollar angab, ist die Aufwertung der heimischen Währung. Die Auswirkungen auf die Inflation und die Zinsen ist hingegen unklarer: Per Definition ist die Inflation das zunehmende Tempo, mit dem die Preise angepasst werden, ein Zoll ist jedoch eine einmalige Steigerung des Preisniveaus, weshalb nicht von einer Änderung der Inflationserwartungen ausgegangen wird.

Die zweitrangigen Auswirkungen von Trumps Zöllen sind mehr als ungewiss und werden von den Reaktionen der Handelspartner der USA abhängen. Vergeltungsmaßnahmen, darunter ein potenzieller Kapitalnationalismus und verschobene Investitionsausgaben, da in Bezug auf die Lieferketten Verwirrung herrscht, sind allesamt potenzielle nachteilige Folgen.

Abwägen der Marktreaktionen

Risikoanlagen hassen die Unsicherheit, am Aktienmarkt kauft man allerdings weiter gerne bei Rücksetzern. Der Aktienmarkt fungiert eher als Bremse, die vermeidet, dass die Zölle permanent werden. Hier stehen wir vor einem Paradox: Präsident Trump wird seine Vorliebe für Zölle nicht zu den Akten legen, es sei denn, der Aktienmarkt wird erhebliche Verluste verzeichnen. Der Markt wird jedoch nicht erheblich nachgeben, solange die Anleger davon ausgehen, dass ein umfassender Handelskrieg vermieden wird.

Meines Erachtens wird dieses empfindliche Gleichgewicht nicht anhalten.

Justin Thomson Head of T. Rowe Price Investment Institute
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1 The Laffer curve is a curve depicting the relationship between tax rates and revenue. It assumes that there is a tax rate between 0% and 100% at which government tax revenue is maximized.

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