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Juni 2024 / ASSET ALLOCATION VIEWPOINT

Globale Asset-Allokation: Blick auf Europa

Lesen Sie, was an den globalen Märkten heute wichtig ist

1. Marktausblick

  • In einem Umfeld, in dem die Inflation in den meisten Volkswirtschaften allmählich sinkt, sind die globalen Wachstumsaussichten weiter positiv.
  • Das US-Wachstum ist zwar robust, neuere Belege deuten jedoch auf eine gewisse Abkühlung hin. In Europa stabilisiert sich das Wachstum, unterstützt durch den Dienstleistungssektor. Der Fertigungssektor hinkt noch immer hinterher. In Japan stagniert das Wachstum weiterhin, während China auch dank der neuesten Konjunkturmaßnahmen Anzeichen einer Wachstumsbeschleunigung erkennen lässt.
  • Im weiteren Jahresverlauf erscheinen Zinssenkungen der US-Notenbank Fed angesichts der jüngsten Hinweise auf eine Abschwächung des Wachstums und der Inflation nach wie vor möglich. In puncto Zinssenkungen hat die Europäische Zentralbank (EZB) eine Vorreiterrolle unter den großen Zentralbanken eingenommen. Sie senkte den Einlagensatz zwar erwartungsgemäß um 25 Basispunkte (Bp.) auf 3,75%, gab aber nicht an, dass weitere Zinssenkungen folgen könnten. Es wird nach wie vor erwartet, dass die Bank of Japan (BoJ) nach der Zinserhöhung vom März weitere Schritte zur Straffung der Geldpolitik unternehmen wird. Die Bank of England (BoE) dürfte die Zinsen noch länger auf dem aktuellen Niveau halten.
  • Zu den Hauptrisiken für die globalen Märkte zählen eine stärkere Verlangsamung des Wachstums, eine hartnäckige Inflation, eine Divergenz der Zentralbankpolitik, der Wahlkalender, die geopolitischen Spannungen und die Entwicklung des Wachstums in China.

2. Portfoliopositionierung

Stand: 31. Mai 2024

  • Wir bleiben moderat übergewichtet in Aktien, die vom immer noch robusten Konjunkturumfeld, positiven Gewinntrends und den abseits der stark konzentrierten Bereiche des Markts angemessenen Bewertungen unterstützt werden.
  • Barmittel haben wir nun gegenüber Anleihen übergewichtet. Barmittel bieten Liquidität und attraktive Renditen, wobei weitere Zinssenkungen der EZB voraussichtlich von den Daten abhängen und schrittweise erfolgen werden.
  • Im Aktienbereich sind wir in den USA übergewichtet und bevorzugen hoch kapitalisierte US-Substanzwerte, die von attraktiveren Bewertungen und dem Potenzial für zyklische positive Impulse profitieren können. In Europa behalten wir unsere Untergewichtung bei, haben diese aber reduziert. Die Bewertungen sind relativ attraktiv, aber die wirtschaftliche Aktivität scheint die Talsohle erreicht zu haben. Möglicherweise ist ein weiterer positiver Faktor nötig, um der relativen Performance Impulse zu geben. In Japan bleiben wir übergewichtet und in Großbritannien sowie in den Schwellenländern (EM) neutral positioniert.
  • Im Fixed-Income-Bereich bevorzugen wir weiterhin höher rentierliche Sektoren, darunter globale Hochzinsanleihen und EM-Anleihen, denen die Fundamentaldaten insgesamt Unterstützung bieten. Die Übergewichtungen in diesen Bereichen haben wir aber zugunsten von Barmitteln verringert. Gründe dafür sind die engen Kreditspreads und unsere Absicht, das Gesamtrisiko im Portfolio zu reduzieren.

3. Marktthemen

Lage im Wohnbausektor bessert sich

Im Rahmen ihrer jüngsten Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft unternahmen Chinas politische Entscheider weitere Schritte, um die Stimmung im angeschlagenen Wohnbausektor des Landes zu verbessern. Dazu zählten der Abbau von Anzahlungsforderungen, die Absenkung der Untergrenze für die Hypothekenzinsen und die Bereitstellung kostengünstiger Finanzierungsmittel, um staatliche Unternehmen beim Kauf unverkaufter Eigenheime zu unterstützen. Man hofft, dass diese Maßnahmen das Vertrauen in den Wohnimmobilienmarkt wiederherstellen, der angesichts des extrem hohen Angebots weiter Preisrückgänge verzeichnet. Positiv ist dagegen, dass das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal mit +5,3% überraschend positiv war. Ein Großteil dieses Wachstums ging jedoch auf Exporte und Infrastrukturausgaben zurück, derweil die Hoffnung auf eine Belebung des Konsums und der Unternehmensausgaben weiterhin durch die Sorge über den Wohnimmobilienmarkt gedämpft wird. Die aktuellen Maßnahmen, mit denen die Expansion der chinesischen Wirtschaft in mehrwerthaltigere Sektoren, darunter Elektrofahrzeuge und Halbleiter, gefördert werden soll, werden auf lange Sicht dazu beitragen, die Wirtschaft zu diversifizieren. Im Immobiliensektor werden dagegen weit umfangreichere Sanierungsmaßnahmen nötig sein, bevor es dort zu einer Wende kommt.

Ausgabenlaune

Während der Kampf der Fed mit der Inflation die Richtung der Renditeentwicklung maßgeblich bestimmte, war der Anstieg in den letzten Wochen auf die schwächere Nachfrage bei den Auktionen für US-Staatspapiere zurückzuführen, weil ein noch größeres Angebot in Sicht war und die Käufer daher vorsichtig waren. Zum Jahresende hin steht die US-Präsidentschaftswahl an. Nur wenige gehen davon aus, dass eine der Parteien die Ausgaben deutlich reduzieren oder die US-Verschuldung anpacken wird, die nun 120% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) übersteigt. Die ungezügelten Ausgaben werden von Ratingagenturen moniert und führen dazu, dass insbesondere ausländische Anlegerinnen und Anleger als Ausgleich für das Risiko eines steigenden Angebots höhere Renditen verlangen. Mancher behauptet, Washingtons Ausgabenlaune sei gut für das Wachstum und gebe keinen Anlass zur Sorge. Doch die Auswirkungen auf den Privatsektor können Nachfrage verdrängen und die Kreditkosten für jeden erhöhen. Während also einige auf künftig niedrigere Zinsen hoffen, wenn die Fed die Inflation endlich unter Kontrolle bringt, könnte der Umstand, dass Washington mit vollen Händen Geld ausgibt, letztlich dazu führen, dass die Zinsen viel längere Zeit höher sind.

 

Einen Überblick über die einzelnen Regionen finden Sie im vollständigen Bericht (als PDF).

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