März 2022 / VIDEO
So positionieren wir uns angesichts erhöhter Marktrisiken
Nach dem ohnehin volatilen Jahresauftakt an den Märkten sind die Marktrisiken durch Russlands Einmarsch in die Ukraine weiter gestiegen.
Russlands Einmarsch in die Ukraine hat die Marktrisiken weiter erhöht. Aktuell sehen wir im Wesentlichen fünf Abwärtsrisiken: die angespannten Bewertungen, die bevorstehende Rücknahme der Impulse durch die Zentralbanken, die Normalisierung des Gewinnwachstums, schlechtere Inflationsaussichten und wachsende geopolitische Risiken. Der Ausschuss für Asset-Allokation bleibt bei seiner seit Jahresbeginn gültigen vorsichtigen Positionierung.
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Russlands Einmarsch in die Ukraine hat eine humanitäre Krise entfacht, die weltweit Entsetzen hervorruft.
Dadurch haben die Marktrisiken nach dem ohnehin volatilen Jahresauftakt für die Märkte weiter zugenommen. Angesichts der weltweiten Wiedereröffnung dürfte sich die Weltwirtschaft robust zeigen, doch es gibt meines Erachtens fünf bedeutende Abwärtsrisiken, die aufgrund des Kriegs an Bedeutung gewonnen haben.
Erstens bleiben die Aktienbewertungen im historischen Vergleich hoch, auch wenn sie in letzter Zeit gesunken sind.
Zweitens gewinnt die Rücknahme der geldpolitischen Impulse durch die Zentralbanken sichtbar an Dynamik.
Drittens hat sich das Gewinnwachstum, das im letzten Jahr überaus stark war, mittlerweile normalisiert.
Viertens haben sich die Inflationsaussichten verschlechtert – ohne Zweifel der wichtigste Punkt. Die Lage in der Ukraine bringt zusätzlich zu den bisherigen Lieferkettenproblemen und den steigenden Rohstoffpreisen weitere, neue Schwierigkeiten für die Lieferketten mit sich. Deshalb werden sich die Zentralbanken mit einer noch höheren Inflation auseinandersetzen müssen.
Fünftens, um noch den offensichtlichsten Aspekt zu nennen, haben durch Russlands Einmarsch in die Ukraine die geopolitischen Risiken massiv zugenommen. Die Situation ist in hohem Maße unvorhersagbar. Sie könnte sich relativ bald ändern, sich aber genauso gut noch geraume Zeit hinziehen.
Der Ausschuss für Asset-Allokation von T. Rowe Price war Anfang 2022 vorsichtig aufgestellt; sein Fokus lag auf der Minderung der Abwärtsrisiken:
Wir waren daher in Aktien gegenüber Anleihen untergewichtet.
Wir hielten Anleihepositionen mit kurzer Duration, um das mit steigenden Zinsen verbundene Risiko zu begrenzen.
Aktiensegmente mit geringeren Bewertungs- und Zinsänderungsrisiken hatten wir übergewichtet.
Da wir zu Beginn des Jahres bereits vorsichtig aufgestellt waren, haben wir unsere Asset-Allokation trotz der Lage in der Ukraine nicht abgeändert. Die zyklischen Risiken haben wir geringfügig reduziert, ansonsten aber den gleichen Kurs wie am Jahresanfang weiterverfolgt.
Für uns bemerkenswert, weil wir normalerweise gern gegen den Strom schwimmen, war aber der Umstand, dass wir uns diesmal entschieden, die Marktschwäche nicht zu nutzen. Denn die Abwärtsrisiken sind unseres Erachtens weiterhin erhöht. Wir werden die Entwicklungen aufmerksam beobachten und sind bereit, unsere Positionierung anzupassen, falls sich die Lage ändert. Vielen Dank.
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