Blue Economy – ein Meer an Impact-Potenzialen

Die globalen Volkswirtschaften und Naturhaushalte sind auf gesunde Ozeane und sauberes Wasser angewiesen. Doch unsere Meere sind durch Verschmutzung, Bevölkerungswachstum und Klimawandel zunehmend bedroht, was die Blue Economy vor wachsende Herausforderungen stellt. „Anleger können durch das beträchtliche Impact-Potenzial wesentlich dazu beitragen, dass sich das Blatt noch zum Guten wendet. Wenn wir die Blue Economy weiter vernachlässigen, könnte das den Klimawandel beschleunigen, das Leben im Meer gefährden und die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen bedrohen“, warnt Samy Muaddi, Head of Emerging Markets Fixed Income bei T. Rowe Price.

Muaddi erinnert an das legendäre Foto der Erde, das im Jahr 1972 vom Apollo-Raumschiff aus aufgenommen wurde und veranschaulicht, welche Bedeutung die Ozeane der Erde haben, da sie mehr als drei Viertel des blauen Planeten bedecken. Die Ozeane sind zentraler Lebensraum zahlreicher Tierarten, aber auch Nahrungslieferanten für Milliarden von Menschen. Zwei Drittel der Weltwirtschaft sind mäßig oder stark von marinen Ressourcen abhängig. Die Finanz-Initiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen schätzt, dass die Ozeane 2,5 Billionen US-Dollar zur Weltwirtschaft beitragen und weltweit über 30 Millionen Arbeitsplätze sichern.

Die Ozeane sind aber auch für das ökologische Gleichgewicht und das Klima entscheidend. Als „Lungen der Erde“ sind sie in der Lage, das Klima zu regulieren. Sie produzieren mehr als die Hälfte des Sauerstoffs in der Atmosphäre und absorbieren etwa 30 % der CO₂-Emissionen. Außerdem sind die Ozeane lebenswichtige Proteinquelle für 3 Milliarden Menschen.

Wir müssen dringend handeln

Die Bedeutung der Blue Economy kann gar nicht hoch genug eingestuft werden. Sie ist für eine ganze Reihe an Sektoren wie Fischerei, Tourismus, Seeschifffahrt oder erneuerbare Energien, aber auch für den globalen Handel und die Versorgung der Weltbevölkerung von zentraler Bedeutung. Ebenso aber auch für die Verfügbarkeit von Süßwasser, ein Punkt, der ebenfalls zunehmend Sorge bereitet.

Muaddi erläutert: „Meines Erachtens müssen wir dringend handeln. Seit Aufnahme des Fotos aus dem Apollo-Raumschiff hat sich die Weltbevölkerung mehr als verdoppelt. Trotz aller Initiativen für sauberes Wasser und saubere Ozeane steuern wir auf eine globale Tragödie zu, wenn wir nicht handeln. Impact-Anleger können hier sehr viel bewirken, vor allem in den Schwellenländern, die die Folgen des Verlusts der marinen Ressourcen am stärksten zu spüren bekommen.“

Potenzial für beträchtlichen Impact

Gesunde Ozeane und sauberes Wasser zählen zu den wichtigsten Nachhaltigkeitszielen (SDGs) der Vereinten Nationen. So zielt SDG 6 auf „sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen“ und SDG 14 auf das „Leben unter Wasser“ und saubere Ozeane ab. Trotz ihrer zentralen Bedeutung zählen diese beiden SDGs zu jenen, die am stärksten unterfinanziert sind.

Muaddi erklärt: „Der Investitionsbedarf zur Erreichung der SDGs der Vereinten Nationen bis 2030 wird derzeit auf 5 bis 7 Billionen US-Dollar pro Jahr geschätzt. Und ein erheblicher Teil davon steht mit gesunden Ozeanen und sauberem Wasser in Verbindung.“ Einem Bericht der Asiatischen Entwicklungsbank1 zufolge stehen für den Schutz der Ozeane jedoch bislang lediglich begrenzte und kaum gebündelte Finanzierungsmittel zur Verfügung, die sich zudem vor allem darauf konzentrieren, die Auswirkungen für die Industrie abzufedern.

Die Bedrohung der Blue Economy rückt bei den Regierungen und Unternehmen zunehmend in den Fokus. Die Finanzbranche kann dabei eine zentrale Rolle spielen, indem sie als Katalysator für Investitionen in Projekte fungiert, die SDG 6 und SDG 14 unterstützen. Anlegern bietet die Blue Economy ein breites Spektrum an Möglichkeiten, um den dringend erforderlichen positiven Impact mit der Generierung von Finanzerträgen zu verbinden.

Süßwasserknappheit – eine gesellschaftliche Herausforderung

Die Blue Economy spielt für das Klima und funktionierende Naturhaushalte eine zentrale Bedeutung, ebenso aber auch für unsere Gesellschaft, insbesondere in den Küstengemeinden. Nachhaltige Praktiken in Fischerei und Aquakultur sind für die Ernährungssicherheit und den Lebensunterhalt von Millionen von Menschen unerlässlich. Außerdem bewahrt der Schutz der marinen Ökosysteme ein kulturelles und ökologisches Erbe, das für viele Gemeinschaften lebenswichtig ist.

Eine entscheidende Komponente der Blue Economy ist die Verfügbarkeit von Süßwasser für Menschen, Industrie und Landwirtschaft. „75 % unseres Planeten sind von Wasser bedeckt. Doch nur 3 % davon sind Süßwasser, und nur 1 % eignet sich für den menschlichen und industriellen Verbrauch“, so Muaddi.

Süßwasser wird aber immer knapper. Grund dafür ist die wachsende Bevölkerung und Wirtschaft, aber auch der Klimawandel. Angaben der Vereinten Nationen zufolge haben bereits mehr als 2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, vor allem in den Schwellenländern. „Für die Gesundheit, die Ernährungssicherheit, die Reduzierung von Armut und die Stabilität unserer Wirtschaft ist sauberes Wasser eine Grundvoraussetzung. Außerdem mangelt es oft an sanitären Einrichtungen.

Mit Impact-Investments die Welt zukunftsfest machen

Vom Mangel an sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen sind weltweit vor allem die ärmsten Bevölkerungsschichten, Jugendliche und Frauen betroffen. Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass die Herausforderungen enorm sind. Nach Angaben der Vereinten Nationen steigt der Wasserverbrauch mehr als doppelt so schnell wie die Bevölkerung. Prognosen zufolge soll die globale Bevölkerung bis 2050 auf rund 10 Milliarden Menschen anwachsen. Dies bedeutet einen höheren Bedarf an Nahrungsmitteln und Energie – und damit auch an Wasser.

„Wasserknappheit wird in den kommenden zehn Jahren zu den größten Herausforderungen für die Menschheit zählen und das globale BIP-Wachstum gefährden“, so Muaddi. „Das Weltressourceninstitut (WRI) geht beispielsweise davon aus, dass bis zum Jahr 2050 etwa 30 % des weltweiten Bruttoinlandsprodukts einem hohen Wasserstress ausgesetzt sein werden, wobei etwa die Hälfte der Weltbevölkerung in Regionen leben wird, in denen Wasserknappheit herrscht.“

Viele der Herausforderungen, vor denen die Blue Economy steht, beeinflussen sich wechselseitig, erklärt Muaddi abschließend. Er ist überzeugt, dass die Anleger einen bedeutenden Impact leisten können, indem sie in Süßwasser- und Abwasserprojekte sowie in gesunde Ozeane investieren. „Die Blue Economy bietet Anlegern erhebliche Renditepotenziale und leistet zugleich einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz und zur sozialen Verantwortung.“

T. Rowe Price und die Internationale Finanz-Corporation (Teil der Weltbankgruppe) arbeiten gemeinsam an einer Erweiterung des Blue Bond-Marktes, um den planetarischen und gesellschaftlichen Risiken zu begegnen, die mit der aktuellen Unterfinanzierung der Blue Economy einhergehen.

T. Rowe Price und die Internationale Finanz-Corporation sind keine verbundenen Unternehmen.